Friseur Handwerk
Forderungen Wahl 2025
Forderungen Wahl 2025
Forderungspapier des Friseurhandwerks
zur Bundestagswahl 2025
"WACHSTUM FÖRDERN – PERSPEKTIVEN SCHAFFEN"
Das Friseurhandwerk fasst seine Forderungen an die künftige Regierungskoalition in fünf Handlungsfeldern zusammen.
![Forderungen Wahl 2025 1 Handlungsfeld 1](https://friseurhandwerk.de/wp-content/uploads/2025/01/Handlungsfeld-1.jpg)
Ziel der Reduzierung der MwSt. auf
7 % für Friseurdienstleistungen, ist die Beendigung der vorherrschenden Wettbewerbsverzerrung. Die Steuerlast wird verringert und macht die Betriebe wettbewerbsfähiger.
Dies dämmt die Schwarzarbeit ein, da die Preisdifferenz zu illegalen Dienstleistungen sinkt und gleichzeitig die finanzielle Stabilität der Betriebe stärkt.
Verstärkte Kontrollen, höhere Bußgelder und eine umfassende Öffentlichkeitskampagne. Das Friseurhandwerk wird ins Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz aufgenommen.
Die Maßnahmen gestalten den Wettbewerb fairer. Illegale Anbieter rücken stärker in den Fokus. Höhere Strafen und Aufklärung reduzieren die Anreize.
Eine stärkere Regulierung führt zu mehr Steuereinnahmen und verbessert die soziale Absicherung.
Senkung der Umsatzgrenze der Kleinunternehmerregelung auf 10.000 oder 20.000 Euro. Dies soll steuerfreie und steuerpflichtige Betriebe angleichen.
Die Anpassung verringert die Wettbewerbsverzerrungen durch Kleinstunternehmer, die durch fehlende Umsatzsteuerpflicht niedrigere Preise anbieten können. Steuerpflichtige Betriebe, die Ausbildung und Sozialabgaben leisten, werden entlastet, und die Preisdifferenzen sinken.
![Forderungen Wahl 2025 2 Handlungsfeld 2](https://friseurhandwerk.de/wp-content/uploads/2025/01/Handlungsfeld-2.jpg)
Der Bürokratieabbau ermöglicht es Betrieben, Zeit und Ressourcen einzusparen, die in kundenorientierte oder innovative Maßnahmen investiert werden können.
Zukünftige Gesetze müssen auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft werden.
Eine Deckelung der Lohnnebenkosten schützt die finanzielle Stabilität der Betriebe und sichert langfristig Arbeitsplätze.
Lohn- und Lohnnebenkosten sind die wesentliche Kostenfaktoren im Friseurhandwerk.
Als personalintensive Branche, spielen im Friseurhandwerk faire und wettbewerbsfähige Löhne eine zentrale Rolle. Steuerlichen Anreize für Betriebe, die Tariflöhne zahlen, helfen die Auswirkungen der "Schmutzkonkurrenz" einzudämmen.
Zuschüsse für energieeffiziente Technologien und Digitalisierung müssen bereitgestellt werden. Steuerliche Anreize steigern die Wettbewerbsfähigkeit und fördern die Modernisierung kleiner und mittelständischer Betriebe.
![Forderungen Wahl 2025 3 Handlungsfeld 3](https://friseurhandwerk.de/wp-content/uploads/2025/01/Handlungsfeld-3.jpg)
Viele Betriebe können sich die Ausbildungskosten – einschließlich Schulungen, Materialien und Zeitaufwand für die Betreuung der Azubis – finanziell nicht leisten. Mittels einer monatlichen Ausbildungsprämie (z.B. €300,-/je Azubi) werden mehr Betriebe motiviert, Ausbildungsplätze anzubieten. Dies verringert den Fachkräftemangel und stärkt die soziale Integration.
Das Friseurhandwerk bildet einen hohen Anteil an Auszubioldenden mit Migrationshintergrund und/oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen aus. Diese Unterstützung könnte in Form von Zuschüssen für Sprachkurse, zusätzliche Betreuungszeit oder Mentorenprogrammen erfolgen.
Besonders junge Menschen mit schwierigem Bildungsweg profitieren von den neuen Chancen.
Sozialversicherungsabgaben für Azubis werden gesenkt oder vollständig vom Staat übernommen, um die Ausbildungskosten für Betriebe zu verringern. Dies könnte insbesondere kleinere Betriebe dazu motivieren, neue Ausbildungsplätze zu schaffen.
Die Einführung verpflichtender Berufsorientierungsmaßnahmen an allen Schulen, auch an Gymnasien soll Schülerinnen und Schüler frühzeitig über die Karrieremöglichkeiten im Friseurhandwerk informieren.
Die bestehenden berufsschulischen Infrastrukturen müssen modernisert und vor allem erhalten werden.
Die zunehmende Akademisierung führt dazu, dass immer weniger Jugendliche eine berufliche Ausbildung beginnen. Dies verstärkt den Fachkräftemangel und schwächt die duale Ausbildung als integralen Bestandteil des deutschen Bildungssystems.
Gemeinsame Kampagnen von Politik und Wirtschaft sowie ein bildungspolitisches Umdenken sind notwendig.
Der Arbeitskräftemangel hat sich durch die demografische Entwicklung und Abwanderungen verschärft. Gleichzeitig gibt es ungenutzte Arbeitskraftpotentiale, wie z.B. NEETs (Not in Education, Employment or Training) und andere.
Die Einführung von Programmen für junge Menschen ohne Ausbildung, der Abbau bürokratischer Hürden und die Anerkennung ausländischer Qualifikationen können notwendige Fachkräftepotentiale erschließen.
Hohe Fahrtkosten, lange Pendelzeiten zu Schule und Betrieb und teurer Wohnraum belasten Auszubildende finanziell und zeitlich.
Die Einführung eines deutschlandweiten Azubi-Tickets, subventionierte Wohnheime und Mobilitätszuschüsse erhalten die Attraktivität der Ausbildung.
![Forderungen Wahl 2025 9 Handlungsfeld 4](https://friseurhandwerk.de/wp-content/uploads/2025/01/Handlungsfeld-4.jpg)
Der gesetzliche Mindestlohn bringt für personalintensive Branchen erhebliche Herausforderungen mit sich.
Die kontinuierliche Erhöhung führt zu steigenden Personalkosten, die kleine und mittlere Betriebe an ihre wirtschaftlichen Grenzen bringen. Daher ist Einführung eines branchenspezifischer Mindestlohnsätze, der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Branchen berücksichtigt, unabdingbar.
Die Tarifbindung im Friseurhandwerk ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Zunehmend mehr Betriebe umgehen die bestehenden Tarifverträge, was zu Lohndumping und unfairen Wettbewerbsbedingungen führt.
Mittels Tarifbindung werden Mindeststandards in der Branche durchgesetzt und faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen. Die Tariffähigkeit stärkt die Sozialpartnerschaft und fördert gerechte Arbeitsbedingungen.
Die gesetzlichen Hürden für die AVE von Tarifverträgen müssen gesenkt werden.
Zur Förderung der Tarifbindung erhalten tarifgebundene Betriebe im Rahmen eines nationalen Programms finanzielle Anreize, wie z. B. in Form von Steuererleichterungen.
Darüber hinaus muss die Tariffähigkeit aller Arbeitgeberverbände gesetzlich garantiert werden, um die Verhandlungsposition der Sozialpartner zu stärken.
Die bestehenden Mindestausbildungsvergütungen müssen hinsichtlich
ihrer Umsetzung in den Betrieben überarbeitet und vereinfacht werden. Insbesondere die
bürokratischen Aufwendungen erschweren es den Betrieben außerordentlich.
![Forderungen Wahl 2025 4 Handlungsfeld 5](https://friseurhandwerk.de/wp-content/uploads/2025/01/Handlungsfeld-5.jpg)
Die Subventionierung energieeffizienter Geräte wie stromsparende Föhne, Einführung von Zuschüssen für erneuerbare Energien (z. B. Solaranlagen) und Förderung nachhaltiger Verbrauchsmaterialien senken nachhaltig die Betriebskosten und schonen die Umwelt.
Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für das Friseurhandwerk, sowohl für den betrieblichen Alltag als auch für die Kund:innenbindung. Dennoch nutzen viele Betriebe die Möglichkeiten digitaler Technologien nicht ausreichend, oft bedingt durch finanzielle Engpässe oder fehlendes technisches Know-how.
Staatliche Subventionen oder zinsgünstige Kredite sowie flächendeckend Schulungsprogramme sind denkbare Maßnahmen.
Nachhaltige Innovationsprojekte wie Recycling-Initiativen und umweltfreundliche Arbeitsmethoden können zur Stärkung der KMUs beitragen und müssen noch stärker unterstützt werden.